Andacht
Von Guten Mächten wunderbar geborgen
Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer von den Nationalsozialisten ermordet. Wir erinnern uns an ihn. Immer wenn wir seine Texte lesen, seine Lieder singen. Ganz besonders bei "Von Guten Mächten".
2020-04-09-Andacht-Bonhoeffer.pdf
Gedanken zum Monatsspruch November 2023 aus dem Kirchenbrief der Blumhardt Kirchengemeinde von Arne Krüger
„Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ (Hiob 9,8-9)
Liebe Gemeinde,
der Monatsspruch des Monats November stammt aus dem Buch Hiob. Ein literarisches Kunstwerk im Alten Testament, wo der fromme Mann Hiob in einen Disput zwischen Gott und dem Teufel gerät. Hiob streitet mit seinen Freunden, ja sogar mit Gott, er verliert seine ganze Familie, er klagt, er leidet, und doch bleibt er in aller Not ein Gläubiger. Er glaubt trotz aller Widrigkeiten an Gott und vertraut auf Gott. Er fordert zwar Gott heraus, aber er glaubt an ihn, und dass letztendlich Gott der ewige Richter ist, dass sein Schicksal in Gottes Hand ist. Und wie er Gott als Schöpfer, als Herr des Himmels und der Erde sieht, sagt uns die Losung für den Monat November. Es fällt mir oft schwer, einfach darauf zu vertrauen, dass Gott der Herr des Geschehens ist. Ich frage mich, wo ist Gott, wenn ich sehe, was derzeit los ist in der Welt. Momentan sehe ich Bilder des brutalen Terrorangriffs, den die Hamas aus Gaza gegen Israel führt, Raketen, die von der Hisbollah aus dem Libanon auf Israel abgeschossen werden, aber auch die Gegenschläge Israels gegen den Gazastreifen, wo auch hier viele Unschuldige getroffen werden, obdachlos werden. Eine Atmosphäre von Gewalt und Gegengewalt, von Hass und Terror. Der Krieg im Nahen Osten, der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Sorge um die Umwelt, die Reaktionen der Natur mit Extremwetterlagen. Wo ist da Gott, warum greift er nicht ein, warum kann ich Gott in seinem Handeln nicht verstehen? Diese Fragen haben mich schon vor vielen Jahrzenten beschäftigt, und ich habe sie damals in den Bibelkreis in Blumhardt bei Pfarrer Eugen Lemke eingebracht. Eugen Lemke hat mir damals empfohlen, Hiob zu lesen, Hiob, der nun wirklich leidet, Hiob, der immer wieder schlechte Karten im Leben hat. Aber bei allem, was Hiob passiert, er glaubt weiter an Gott, er fällt nicht ab von seinem Glauben. Auch Hiob versteht Gott nicht, aber er glaubt an ihn. Das Buch Hiob unterbreitet uns die Frage: „Wie kann Gott all das zulassen?“ Und das Buch Hiob war auch für die frühe Christenheit, in all der Bedrängnis in der römischen Welt, sehr wichtig, es hat die Frage nach Gottes Gerechtigkeit, nach dem „Theodizee“ aufgegriffen und entfaltet. Und dort, in dem unbeirrbaren Glauben Hiobs an Gott, an seinem rebellischen Beharren an und auf Gott, da kann ein Schlüssel auch für uns liegen. Wir können Gottes Handeln, Gottes Plan als Menschen gar nicht verstehen. Wir können glauben, wir können hoffen, wir können beten und bitten, wir können Gott danken, und in all den Bereichen, wo wir selbst handeln können, sollen wir dies auch bitte selbst tun. So wie Jesus Christus es mit Blick auf die 10 Gebote gesagt hat, Gott lieben und an ihn glauben, ja das ist eine wichtige Sache. Nächstenliebe ist eine weitere, und Nächstenliebe ist ja nicht nur das Gefühl, sondern ein praktisches Tun für meinen Nächsten. Und ganz wichtig, nur weil ich Gottes Plan nicht verstehe, ihn nicht samt seinem unverstandenen Plan über Bord werfe, sondern treu und mit Vertrauen glaube, so wie Hiob es getan. Ich wünsche Ihnen einen schönen November, immer ein Licht in diesem doch oftmals düsteren Monat, immer wieder das Vertrauen in unseren Gott und Menschen, die in seinem Auftrag uns etwas Gutes tun, und die Vorfreude auf den nächsten Monat mit dem Advent und Weihnachten. Seien Sie behütet.
Psalm 31: Sei mir ein starker Fels
Herr auf dich vertraue ich,
lass mich nimmermehr zuschanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit!
Neige deine Ohren zu mir, hilf mir eilends!
Sei mein starker Fels und meine Burg,
und um deines Namens willen
wolltest du mich leiten und führen.
Du wolltest mich aus dem Netze ziehen,
das sie mir heimlich stellten;
denn du bist meine Stärke.
In deine Hände befehle ich meinen Geist;
Du hast mich erlöst, Herr du treuer Gott.
Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte,
dass du mein Elend ansiehst
und du nimmst mich an in Not
und du übergibst mich nicht in die Hände des Feindes;
du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Ich aber, Herr, hoffe auf dich
Und spreche: Du bist mein Gott!
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Errette mich von der Hand meiner Feinde
Und von denen, die mich verfolgen.
Lass leuchtet dein Antlitz über deinem Knecht;
Hilf mir durch deine Güte!