Historie und Gebäude der Hephatha-Gemeinde
Zur Geschichte der Gemeinde
Am 3. Juni 2015 erinnerten wir uns an die Einweihung unserer Hephatha-Kirche im Jahre 1955. Mehr als 60 Jahre war es her, dass Bischof Dibelius die damalige Siedlungskirche einweihte, die noch mitten im einem Kornfeld stand. Das Geld für den ersten Kirchenneubau kam zu einem Teil von der amerikanischen Organisation Wooden Church Crusade Incorporation.
Die Kirche wurde als erster Kirchenneubau in Berlin nach dem 2. Weltkrieg gebaut.
Denn in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Bautätigkeit in Berlin auf den Wiederaufbau der zerstörten Bausubstanz beschränkt. Seit Anfang der 1950er Jahre konnte mit Neubauten begonnen werden, so auch in dem bisher landwirtschaftlich genutzten Gutshof Britz. Auch die Folgeeinrichtungen der Siedlung, wie Kindergärten, Schulen, öffentliche Einrichtungenund Kirchen, wurden gleich mit geplant. Im Zuge dieser Neubauplanungen entschied der Gemeindekirchenrat der Dorfkirche Britz, eine neue Kirchengemeinde in Britz-Süd zu gründen. Am 30. Juni 1954 erfolgte die Grundsteinlegung für die Kirche der Tochtergemeinde. Am 16. Oktober 1954 wurde das Richtfest gefeiert. Am 3. Juni 1955 weihte Bischoff Otto Dibelius die Siedlungskirche, wie sie damals genannt wurde, ein. Seit dem 1. Oktober 1956 war die Siedlungsgemeinde selbständig. Am 29. März 1957 beschloss der Gemeindekirchenrat für die Kirche den Namen „Hephatha“ aus dem Markusevangelium (7,31-37) aus dem Heilungsbericht eines Taubstummen. (Die Schreibweise wurde der damals gebräuchlichen Lutherübersetzung entnommen) Der neue Name wurde der Gemeinde am 9. Juni 1957 in einem Festgottesdienst verkündet.
Das Gebäude
Vorherrschende Form des Grundrisses ist in den 1950er Jahren das Rechteck, welches das Prinzip der traditionellen Wegekirche verkörpert. In der ersten Hälfte des Jahrzehnts wählten viele Architekten neben diesem traditionellen Grundriss auch eine konventionelle Baukonstruktion und Gestaltung. Dies gilt insbesondere für Karl Streckebach, dessen Bauplanungen eine asymmetrische Anordnung der Emporen auf nur einer Seite ses Langhauses aufweisen, die von Stützen aus Stahl getragen werden.
Die Hallenkirche ist ein mit hellbraunen Klinkern verblendeter Mauerwerksbau, der ein flach geneigtes Satteldach trägt. Auf beiden Längsseiten befindet sich je eine Reihe großer Sprossenfenster, der Giebel der Altarwand enthält eine kleine Fensterrose.
Der Eingang zur Kirche befindet sich in dem seitlich stehenden Glockenturm, einem mit einem kurzen Gang mit dem Vorraum zur Kirche verbundenen Campanile. Er besteht aus zwei Wandscheiben und ist mit einem Pultdachbedeckt. Die Glockenstube erhielt Lamellen als Hülle.
Das Geläut hat drei Bronzeglocken.
Gießjahr | Gießer | Schlagton | Gewicht (kg) | Durchmesser (cm) | Höhe (cm) | Inschrift |
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1955 | Friedrich Wilhelm Schilling | gis′ | 550 | 92 | 78 | CHRISTUS REX. |
1955 | Friedrich Wilhelm Schilling | cis′′ | 210 | 71 | 60 | VENI CREATOR SPIRITUS. |
1959 | Petit & Gebr. Edelbrock | h′ | 310 | 80 | 66 | + CREDO IN UNUM DEUM PATREM OMNIPOTENTEM! |
Über dem Vorraum zur Kirche befindet sich eine Empore, auf der die erste Orgel am 6. Juli 1958 eingeweiht wurde. 1973 erhielt die Kirche eine größere Orgel der Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt.
An der Altarwand ist eine Metallplastik angebracht, die Christus mit den Jüngern im Schiff darstellt.
Das Taufbecken wurde aus einem Steinblock der zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gehauen. Da die alte Kanzel wackelig war und nicht zum Kircheninneren passte, wurde 1991 eine neue angefertigt, die den Elementen der Brüstung der Emporen ähnelt.
Quelle: Wikipedia
Fotos: Gemeindearchiv, I. Arndt